Interview mit Kathrin Meier von der arwo

arwo im Advent – schäffele und gnüsse!

Wir haben ein Interview geführt mit Kathrin Meier von der arwo. Sie hat uns erzählt von der besonderen Stimmung im Advent, von Produkten, die aus Food Waste entstanden sind und vielem mehr.

Erzählen Sie uns von Ihrem Kernauftrag. Worauf legen Sie besonderen Wert? Welche Menschen begleiten und fördern Sie?

Die arwo Stiftung bietet rund 280 Arbeits- und Beschäftigungsplätze und 122 Wohnplätze für Menschen mit kognitiver und/oder mehrfacher Beeinträchtigung.

Dabei ist eine spezielle Stärke unseres Gesamtangebotes, dass es für Menschen mit leichter wie für Menschen mit sehr umfassender Beeinträchtigung einen Platz bietet.

So ist es auch das Ziel, dass die arwo Bewohner vom Eintritt bis zu ihrem Tod eine passenden Platz bei uns haben.

Welchen Stellenwert hat Arbeit für Ihre Mitarbeitenden und welchen Beitrag zur Gesundheit leistet sie?

Wie wir alle definieren sich auch die Mitarbeitenden mit Beeinträchtigung bei uns sehr stark über die Arbeit. Sie nehmen sehr genau wahr, ob sie «beschäftigt» werden oder ob sie an echten Aufträgen von Kunden arbeiten.

Aus diesem Hintergrund ist vor vier Jahren auch die neue Lebensmittelproduktion in Fislisbach aufgebaut worden.

Welche Fähigkeiten wollen Sie vermitteln? Was ist das besondere an Ihren Produkten?

Alle unsere Produkte und Angebote müssen – natürlich unter entsprechender Anleitung – zu einem grossen Teil durch unsere Mitarbeiter mit Beeinträchtigung hergestellt werden.

Dabei geht es vor allem bei den Lebensmittel-Eigenprodukten darum, die Produkte vom Rohstoff bis zum fertig verpackten Verkaufsartikel bei uns herzustellen. Hinter jedem Produkt steht dann auch der Stolz der beteiligten Mitarbeiter.

Wie entstehen Ideen zu neuen oder verbesserten Produkten?

Je nach Art des Produktes entstehen diese auf verschiedene Arten. Unsere Karten entstehen oft aus Bildern, die während der Freizeit in unserem Malatelier von begeisterten arwo Künstlern gemalt werden.

Für neue Lebensmittel waren in letzter Zeit oft Foodwaste der Anstoss. So gibt es z. Bsp. beim Mango trocknen viel Fruchtfleisch, dass am Kern zurück bleibt. Daraus sind neu feine Konfitüren entstanden.

Wie muss man sich Ihren Alltag (in der Adventszeit) vorstellen? Gibt es in der Advent- / Weihnachtszeit besondere Rituale?

Das Schönste in dieser Zeit ist, dass es genauso zu und her geht wie im Leben von uns allen. Am Arbeitsplatz wird es je näher das Jahresende kommt, je strenger. Dafür hält in den Wohngruppen in der arwo die Advents- und Weihnachtszeit immer mehr Einzug. Die Bewohner dekorieren ihre Gruppe nach ihren Vorstellungen.

Wie hat sich Ihr Betrieb in den letzten Jahren gewandelt? Wie gehen Sie mit den Schwierigkeiten durch die Corona Pandemie um?

Die Corona-Pandemie hat uns einmal mehr gelernt, dass unsere Mitarbeiter und Bewohner oft viel mehr verstehen und bewältigen können, als wir alle ihnen zutrauen. Obwohl viele kognitiv die Situation mit dem Virus nicht verstehen können, realisieren sie trotzdem die veränderte Situation und nehmen Veränderungen fast schon gelassen hin, gegen die sie sich früher gewehrt haben. Wir könnten für unser Leben öfter noch viel lernen von unseren Mitarbeiter und Bewohner.

Haben Sie Wünsche an „die Faircustomers“, unsere Kund*innen?

Alle Produkte, die wir in Faircustomer.ch verkaufen, sind von unseren Mitarbeitenden mit Beeinträchtigung mit viel Herzblut und stolz hergestellt worden. Lassen Sie sich beim Geniessen der Produkte von der Freude und Begeisterung unser Mitarbeitenden mitreissen.

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