Interview mit Elisabeth Brühlmann von «Lemuel Swiss»

Interview mit Elisabeth Brühlmann von «Lemuel Swiss»

Wir haben Interviews geführt mit einigen unseren Händler*innen und mit ihnen unter anderem darüber gesprochen, wie das Muttersein ihren Bezug zur Nachhaltigkeit verändert hat und was für eine persönliche Bedeutung der Muttertag für sie hat.

Was bedeutet für Sie Muttersein?

Muttersein ist die schönste, aber auch schwierigste Aufgabe im Leben einer Frau. Vom hilflosen Menschenkind zum Erwachsenen begleiten wir unsere Kinder ein Leben lang. Wie viele glückliche Momente beim Beobachten der Entwicklung dürfen wir doch erleben, das erste Lächeln, der erste Schritt, oder später eine erfolgreiche Prüfung oder das eigene Kind am Traualtar, was gibt es schöneres? Doch auch die andere Seite gehört zum Muttersein, schlaflose, durchwachte Nächte, Schulprobleme oder sogar abrutschen in Drogen und Kriminalität.

Immer wieder sollen wir unsere Kinder loben, ermuntern und trösten, und bei Misserfolgen motivieren, aufrichten und unterstützen. Mit viel Geduld, Liebe und Ausdauer müssen wir immer wieder verzeihen und neu anfangen.

Was hat der Muttertag für Sie persönlich für eine Bedeutung?

Der Muttertag ist für mich nicht wichtig. Natürlich habe ich mich über lieb gepflückte Wiesensträusschen und kindliche Kunstwerke gefreut. Aber viel wichtiger als teure Muttertagsgeschenke ist mir, dass die Arbeit und Hingabe einer Mutter in der Gesellschaft höher geschätzt und gewertet wird. Wie oft sagen manchmal Frauen mit entschuldigendem Blick, dass sie nur Hausfrau und Mutter sei. Kinder zu wertvollen, ehrlichen, offenen und hilfsbereiten Menschen heranzuziehen, ist eine grosse Aufgabe.

Lemuel Swiss führt in Haiti verschienene Projekte durch. Inwiefern hat die Arbeit hinter Ihren Produkten einen positiven Einfluss auf die Chancen von Müttern / Vätern / Familien?

[In Haiti werden] so manche Mädchen […] viel zu früh Mutter, und das heisst, ihr Weg kann sehr steinig werden. Meistens stehen sie allein da, die Armut aus der sie kommen wiederholt sich. Es fehlt eine Ausbildung, die es ermöglichen würde ein genügendes Einkommen zu generieren. Sie haben keine Chance einen Beruf zu erlernen.

Die Initiantin von Lemuel Swiss Cornelia Schippert liess dieses Problem nicht kalt. Dies gab ihr den Anstoss für junge Mütter Schneiderinnenschulen aufzubauen. Nach der 2jährigen Ausbildung finden die Besten Arbeit im Nähatelier, wo Artikel genäht oder gewoben werden für den Export in die Schweiz. Mit dem landesüblichen Lohn kann eine Frau beitragen zum Lebensunterhalt oder auch das Schulgeld für die Kinder zu finanzieren.

Einige Produkte von Lemuel Swiss