Jonas Beetschen von Jobfactory

Interview mit Jonas Beetschen von Jobfactory

«Wir sind daher bemüht, bei Bestellungen jeweils nachzufragen und den persönlichen Kontakt zu suchen ».

Jonas Beetschen Abteilungsleiter Atelier bei Jobfactory erzählt uns zum Thema Swissness von Schweizer Handarbeit, von kleinen Produktionsserien und dem besonderen Augenmerk auf Kundenkontakt.

Was verstehen Sie unter Swissness? Setzen Sie das in Ihrer Kommunikation ein?

Swissness ist für mich im Zusammenhang unserer Produktion die Tatsache, dass der Produktionsprozess hier in der Schweiz stattfindet. Dazu auch der Versuch, möglichst viel Rohstoffe in der Schweiz zu beziehen oder zumindest Zusammenarbeit mit Schweizer oder regionalen Händlern zu pflegen. Eingesetzt wird bei uns im Atelier noch mehr als Swissness der Bezug zur Region und zur Stadt Basel (wir Betreiben hier u.a. am Weihnachtsmarkt das traditionelle Kerzenziehen und sind als Gesamtinstitution in der Arbeitsintegration ein wichtiger Teil für diesen Prozess in der Stadt).

Swiss Made wird auch als Qualitätsmerkmal eingesetzt. Trifft das Ihrer Meinung nach zu und was bedeutet das für Ihre Produkte?

Wir kommunizieren vor allem mit dem Siegel Handmade, welches für uns das Merkmal für unsere Produkte ist. Weg von industrieller Produktion hin zu wertiger Handarbeit, Einzelstücken und Kundenwünschen in kleinen Serien.

Kommen Ihre Rohstoffe (mehrheitlich zu 100 %) aus der Schweiz?

Eher nicht. Bienenwachs in den von uns benötigten Mengen sind in der Schweiz so nicht zu beziehen. Allerdings arbeiten wir im Einkauf mit Schweizer Importeuren zusammen. Auch Paraffin gibt es nicht als Schweizer Produkt. Wir produzieren aber gezielt einzelne Produkte mit regionalen Produkten (z.B. eine kleine Serie Bienenwachskerzen mit Honig aus dem gleichen Bienenstock).

Wie gehen Sie mit den hohen Preisen und Löhnen in der Schweiz um?

Wir versuchen so gut als möglich, mit den Lieferanten in der Schweiz zu verhandeln und mit Bestellungen von grösseren Mengen oder ähnlichem trotzdem zu guten Bedingungen zu kommen. Da wir ausschliesslich in der Schweiz verkaufen, sind sowohl Einkauf als auch Verkauf auf dem gleichen Niveau.

Was sehen Sie für Chancen und Risiken im Schweizer (Online-) Handel für die nächsten Jahre?

Für uns ist eine Plattform wie Faircustomer mit relativ geringen Grundkosten ein Geschenk. Es ist ein Modell, wie wenn wir bei Läden Produkte in Kommission geben können und dafür mit kleineren Margen arbeiten. Die Chance für uns ist vor allem auch darin zu sehen, dass wir so in Gebieten unsere Produkte verkaufen können, welche wir auf unseren „normalen Pfaden“ nicht erreichen. Allerdings ersetzt es den persönlichen Kontakt und das genaue Nachfragen nicht. Wir sind daher bemüht, bei Bestellungen jeweils nachzufragen und den persönlichen Kontakt zu suchen.

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