25 x nachhaltige Mode: GWAND Zürich shop & dance

Herzliche Einladung zum ersten Anlass der GWAND Sustainable Festival in Zürich: Wir erproben ein neues Format. 25 slow fashion labels und 7 DJs und bands laden zum „Shop & Dance“ ein. Das Event startet um 13 Uhr und die Party klingt frühmorgens am nächsten Tag aus. Und am Nachmittag endet die Parade von Fashion Revolution vor der Amboss Rampe.

Um 14 gibt es kurze Ansprachen von Sonja Gehrig des Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich, dem preisgekrönten Schweizer Designer
yannik zamboni und der Upcycling Designerin und Gründerin von @Fashion Vic Mei-Hui Liu aus London. Dinie van den heuvel stellt ihr neues Buch Sew „What?!? How to design sustainable fashion“ vor., einem umfassenden Standardwerk für Designer, die Wert auf Nachhaltigkeit legen.

Faircustomer ist mit zahlreichen Designerinnen von nachhaltiger Mode wie Didem Ray de Latour (xquisit design), Rania Kinge (I love Syria), Aimeerim Tursalieva (sonkol Kirgistan), Rachel Nguyen Isenschmid (Ananda Zürich), Anh (La Pham Hanoi) vertreten und zeigt eine interaktive Ausstellung, in der man neue und wiederentdeckte Textilfasern erfühlen kann und vieles über den deren Beitrag zur Kreislaufwirtschaft, die Reduktion des Wasserfussabdrucks sowie von Klima- und weitere Umweltwirkungen erfahren kann .

Am Shareitt Stand kann selber besondere Kleider mitbringen, tauschen und von Shareitt Nutzerinnen Styling-Tipps erhalten.

Um 16, 17 und 18 Uhr gibt es einen „Philosophischen Walk & Talk“ mit Deepak Bansal, der in Anlehnung an das Konzept von „Active Hope“ von Joanna Macy zu einem Sprung sieben Generationen in die Zukunft ins Jahr 2222 einlädt.

Als Besonderheit stossen wir mit einem Bio-Cava von Ciudad Condal GmbH an. Doris Pemler erzählt über die Feinheiten der Herstellung des spanischen Schaumweins Cava und wie durch den Bio-Anbau und die Verarbeitung auf eine Produktion geachtet wird, die zur Biodiversität und zu nachhaltigem Wirtschaften beiträgt.

Die Ausstellung (12 – 23 Uhr) ist kostenlos zugänglich. Ab 18 Uhr wird für die Konzerte ein Eintritt von 25.- verlangt.

Ein grosses Danke an Suzanna Vock und das GWAND Team mit Patrick Beffa Lorenz Waser Mario Albers Aline Barrero Ochoa

Auf eine Tolle Tanznacht mit vielen Begegnungen und guten Gesprächen!

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Das Projekt wurde im Rahmen des Wettbewerbs „Für Züri“ und als Beitrag zu nachhaltigem Konsum und zur NettoNull Strategie der Stadt Zürich ausgewählt.
Folgende Strategien der Kreislaufwirtschaft sind in der Ausstellung vertreten.
Upcycling
– Upcycling und Vintage waren für Suzanna Vock seit über zwanzig Jahren wichtige Themen.
– Die Designerin Mai Hin Liu Victim Fashionist, die wir aus London eingeladen haben, ist eine der ersten, die Upcycling auf die internationale Modebühne gebracht haben.
– Pam Pinay kombiniert 2nd Hand Jeans und andere Stoffe mit verschiedenen Techniken und bemalt sie auf kunstvolle Art.
– Tara Apparel kombiniert Stoffresten, vorwiegend von Afrikanischen Prints aus der Produktion
2nd Hand & Reparieren
– war ein Grosses Thema in den letzten Wochen der Fashion Revolution
– … und wird sichtbar mit der Fashion Parade, die um circa 15 Uhr (als symbolischer Abschluss der diesjährigen Fashion Revolution) in der Amboss Rampe ankommt.
– Der Designer Mikhail Rojkov verarbeitet Produktionsresten für seine Kollektionen und baut in Genf eine Bibliothek von Reststoffen auf und reserviert jeden Montag für das Reparieren von Kleidern, das er als Akt des zivilen Widerstands versteht. Er lädt andere Textildesigner ein, seinem Beispiel zu folgen und einen Teil ihrer Zeit fürs Reparieren von Textilien einzusetzen
– Mit den Projekten Shareitt und „Clothing Loops“ zeigen wir zwei Strategien, wie man 2nd Hand zur „first choice“ machen kann
– Visible Mending, die Kunst bewusst sichtbar und mit ästhetischem Mehrwert zu reparieren ist zB durch die Luzerner Künstlerin Ziska vertreten, wie auch durch die Zürcher Designerin
– Ich überlege mir noch den Offenen Kleiderschrank in die Amboss Rampe zu bringen, um diese Aussage zu unterstreichen.
Regenerative Landwirtschaft
– Einige Anbieter arbeiten mit Bio-Baumwolle, das zur Schonung von Boden und Wasserressourcen beiträgt
– Bei der Produktion von Apfel- und Ananas-Leder werden landwirtschaftliche Reststoffe weiter verarbeitet. Die möglichst lokale Verarbeitung soll dafür sorgen, dass organische Reststoffe möglichst zurück in den Boden gelangen (zB der Saft aus ausgepressten Ananas-Blättern wird zum Beispiel zur Düngung verwendet).
Neue und wiederentdeckte Fasern
– Infantion Victoria hat mit Veganool ein Mischtextil entwickelt aus Bio-Baumwolle und der Pflanze Calotropis, die Eigenschaften der Wolle aufweist.
– Xquisit Design arbeitet u.a. mit Tencell, das bei der Verarbeitung mit einem möglichst geschlossenen chemischen Kreislauf arbeitet. Die Designerin Didem de Latour gehört zu den sehr konsequenten Produzentinnen, bei denen zB auch der Nähfaden aus Bio-Baumwolle bestehen muss (was die Produktion aufwändiger macht). Jedes Detail (Knöpfe) muss biologische abbaubar sein. Sie verzichtet ganz auf Kunststoff und damit auf Elastizität im Design.
– URBNC arbeitet mit Apfelleder & bio-basiertes TPU 
– La Pham arbeitet mit Ramie, einer Faser aus der Brennesselfamilie. Die Äste der Pflanze können 3 – 6 mal pro Jahr geerntet werden und brauchen wesentlich weniger Wasser, Pestizide und Landfläche als Baumwolle.
– Comay Craft arbeitet mit Seegras, einem nachwachsenden Rohstoff
Soziale Nachhaltigkeit
a) Fairtrade
– Komana Design und Sonkol setzen auf Fairtrade und die Erhaltung von traditionellen Techniken,
– Komana Blockdruck in Jaipur, Indien,
 -Aimeerim Tursalieva von SonKol Kirgistan arbeitet mit Frauenkooperativen in Kirgistan und entwickelt kunstvolle Kombinationen der alten Filztechnik mit Seide.
– Pam Panay arbeitet mit traditionellen Techniken aus den Philippinen und will zum Empowerment von Frauen beitragen
– Rania Kinge von „I love Syria“ arbeitet mit Frauen in Syrien, investiert in ihre Weiterbildung und damit in den Wiederaufbau der vom Krieg zerstörten Wirtschaft
– La Pham setzt traditionelles Kunsthandwerk ein und arbeitet eng mit Frauenkooperativen in von Armut betroffenen Gebieten in Nord Vietnam
– Comay Craft bildet Frauen in von Armut betroffenen, ländlichen Gebieten Vietnams aus, hochwertige Designer-Taschen zu produzieren.
b) Made in Europe
– Viele, wie zum Beispiel die Zürcher Designerinnen Olivia Bruni (oberuni) und Miranda Kaloudis setzen im Sinne der Sozialen Nachhaltigkeit auf „Made in Europe“. Sie haben ihre Produzentinnn in Bosnien, respektive bewusst ausgesucht und besuchen sie regelmässig
– Ginny Litscher legt Wert darauf, dass ihre Seidenschals möglichst lokal (in der Schweiz, Italien oder London) produziert werden, je nach dem woher sie bestellt sind.
– Cimi lässt ihre Seiden-Kollektionen auch bewusst in der Schweiz produzieren
Langlebiges Design
– Viele Setzen auf „Basics“ und zeitloses Design und wirken damit bewusst der schnelllebigen Fast Fashion entgegen.
– Ananda Zürich setzt im Sinne von „weniger ist mehr“ auf modulare, multifunktionales Design. So können Taschen auf verschiedene Arten getragen werden und zB der Deckel ausgetauscht und farblich abgestimmt werden
– Olivia Bruni produziert Doppelgrüssen bei Kindern mit Designs „die mitwachsen“.
– Das Startup URBNC nutzt ein 3D-Druckverfahren um die Schuhe in einer individuellen und ergonomisch idealen Passform zu produzieren