Reto Graf von Holzcards
Ein spannender Händler aus dem Zürcher Oberland
Wie kamen Sie zu Ihrer heutigen Arbeit?
Nach meiner Ausbildung zum Dekorationsgestalter wechselte ich in die Grafikabteilung. Da ich selber ein kleiner Postkarten-Fan bin und auch gerne Postkarten versende, lag es auf der Hand irgendwann selber ein paar Layouts zu erstellen. Die Grundidee war also schnell gefunden. Die ersten Holzpostkarten entstanden dann im August 2017. Dank der grossen Nachfrage konnte ich mir dann im Januar 2019 den eigenen Laser anschaffen und alle Produkte werden nun Inhouse, im Zürcher Oberland produziert.
Was ist das Besondere an Ihrem Angebot? Worauf achten Sie bei der Wahl von Partnern, der Materialien?
Die Suche nach passenden Lieferanten war nicht sehr einfach. Beim Holz achte ich auf Regionale Produzenten, ich möchte kein «Billigholz» aus Übersee. Die Idee der Recycling-Postkarten, entstand in Zusammenarbeit mit einer befreundeten Buchbinderei aus Wetzikon. Im Unterschied zu anderen Postkarten verzichte ich voll und ganz auf umweltschädliche Druckfarben, alle Produkte erstelle ich mittels Lasergravur.
Welche Bezeichnung trifft für Sie am besten zu? Sozialunternehmen, Startup, Querdenker, Atelier, Werkstatt?
Querdenker klingt etwas zu gross. Holzcards ist zum Einen ein kleines Atelier, aber auch eine Werkstatt in welcher die Produkte aus Holz und Recyclingkarton produziert werden. Von A bis Z kommt alles aus einer Hand, Holzcards ist also schlicht eine kleine One man Show.
Machen Sie die Arbeit als Zusatzverdienst, Hauptjob oder Hobby?
Im Ursprung war Holzcards als Hobby gedacht. Nachdem das Interesse an den Produkten jedoch im ersten Jahr die Erwartungen übertroffen hat, ist der Geschäftszweig nun ein fixer Teil der täglichen Arbeit geworden.
Wie muss man sich Ihren Alltag vorstellen? Wie hat sich Ihr Betrieb in den letzten Jahren gewandelt?
Früher hatte ich einen 0815 Bürojob. Heute wechsle ich meinen Arbeitsplatz vom Computer in die Werkstatt, beschäftige mich mit der Lagerbewirtschaftung und dem Versand. Mein Arbeitstag wurde definitv abwechslungsreicher. Da ich auch individuelle Anfertigungen auf Wunsch produziere habe ich natürlich viel Kontakt zu Kunden und Vertriebspartner.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
In der Zeit der Digitalisierung möchte ich dazu beitragen, dass sich Menschen wieder etwas entschleunigen, sich Zeit nehmen und einander wiedermal einen handschriftlichen Gruss senden. Wer freut sich nicht über persönliche Zeilen zwischen Werbung und Rechnungen? Mein Motto: Schreib mal wieder ein «Slowly» per Post, anstelle dem «Quicky» mit WatsApp.