Interview mit Aarfa Sharifi von fairsafran

fairsafran unterstützt Frauen im Krisengebiet Afghanistan, in dem sie ihnen durch den Anbau von Safran Arbeitsplätze ermöglichen. Sie schaffen eine neue Einkommensquelle für die Landwirte aus Afghanistan. Safran statt Opium. Dabei liegen die grundlegenden Werte unter anderem bei Rücksicht auf Menschen, soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit.

Was steckt hinter dem Namen «fairsafran»? Warum habt ihr mit fairsafran angefangen? Gibt es dazu eine besondere Geschichte?

Hinter dem Begriff fairsafran steht der faire Handel mit Safran im Kriegsgebiet Afghanistan, in welchem meine Wurzeln liegen. Es muss noch viel geschehen, bis die Frauen in Afghanistan ein Leben frei von Unterdrückung und Gewalt führen können. 

Bereits heute übernehmen sie wichtige Funktionen, zum Beispiel sorgen sie für das Überleben ihrer Familie und engagieren sich für die Gemeinschaft. Zudem sind sie häufig für die Verwaltung von Geld oder Gütern zuständig. Dadurch werden sie zu wichtigen Akteurinnen der humanitären Hilfe. fairsafran ermöglicht Frauen ihr eigenes Geld zu verdienen und somit ein Stück Unabhängigkeit.

Wie würden sie ihre Geschäftsidee beschreiben? Was ist das Besondere am Safran aus Afghanistan?

fairsafran bietet den Kunden einen aromatischen, ethisch vertretbaren und sozial verantwortlichen Safran aus Afghanistan. Wir setzen uns für eine nachhaltig wirtschaftliche Entwicklung ein. Daraus werden vielen afghanischen Landwirten und Frauen, die den Safran ernten und verarbeiten, Arbeitsplätze ermöglicht.

Das Besondere am Safran aus Afghanistan ist, dass er durch das «International Taste & Quality Institute» für Geschmack und Qualität zum Weltbesten gekürt wurde.

Wir haben festgestellt, dass die Bauern nur einen geringen Betrag für den Safran erhalten. Wir sind davon überzeugt, dass die Bauern durch einen gerechteren Preis die Möglichkeit haben, nicht nur ihre Gemeinden zu unterstützen, in ihr Geschäft zu investieren, von Innovationen zu profitieren, sondern vor allem die wie bereits erwähnten Grundbedürfnisse wie ihre Sicherheit und ihren Unterhalt zu gewährleisten.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus? Gibt es eine Jahreszeit, in der es besonders viel zu tun gibt?

Mein Arbeitstag ist vielseitig. Von Ressourcen zusammenstellen, administrative Arbeiten wie beispielsweise Materialverwaltung, Telefonate, E-Mails und die Website führen bis hin zur Vermarktung. Über Feiertage wie Weihnachten und Ostern läuft es besonders gut.

Wie gehen Si damit um, dass ihre Lieferanten in einem von der Taliban geprägten und inzwischen regierten Gesellschaft produzieren? Hat es einen Einfluss auf Ihre Arbeit? Können Ihre Lieferanten ein Zeichen setzten, z.B. dass die Mädchen ihrer Mitarbeitenden auch zur Schule können.

Auf kurze Sicht keinen Einfluss auf die politische Entwicklung im Land. Auch kann der Schutz von Mädchen nicht gewährleistet werden. Jedoch auf lange Sicht kann die Stärkung der Frau einen wichtigen Einfluss auf die Richtung, in welche sich ein Land entwickelt, haben.

Ist es korrekt, dass die afghanischen Bauern durch den Anbau von Krokussafran eine Alternative zum Mohnanbau erhalten?

Ja, wir wollen durch unser Gewürz den Anbau von Schlafmohn ersetzen, aus dem Opium und Heroin gewonnen werden. fairsafran schafft somit den Bauern eine neue Einkommensquelle. Durch faire Bezahlung an die Bauern kann der Anbau von Safran zusätzlich attraktiver gemacht werden.

Wo sehen Sie ihr Unternehmen in fünf Jahren?

Aus Unternehmenssicht ist mir wichtig, dass ich mich nicht nur fachlich weiterentwickle, sondern dass ich mit meiner Arbeit ein Unternehmen voranbringe, das sich sozial engagiert. Weiterhin ist mir das Knowhow zum Produkt sehr wichtig. Im Moment lerne ich beispielsweise neue Rezepte, welche mit Safran zubereitet werden.

Aus sozialer Sicht soll fairsafran weiterwachsen – je mehr Nachfrage, desto mehr Frauen haben Arbeit und erhalten einen fairen Lohn und Perspektive.

Sie werben mit dem Begriff „Fair“. Was kann man sich darunter vorstellen? Was haben die Kundinnen und Kunden davon?

Zu unseren Lieferanten pflegen wir ein partnerschaftliches Verhältnis, denn Fairness, Respekt und Transparenz sind Voraussetzungen für gemeinsamen Erfolg und nachhaltiges Wachstum. Fairness berücksichtigen wir beim Umgang mit unseren Produzenten, bei der Verarbeitung und beim Handel. Die Kunden können mit gutem Gewissen bei uns einkaufen. Zudem trägt der faire Handel zur erhöhten Motivation bei den Bäuerinnen bei, welche wiederum Einfluss auf die hohe Qualität des Produkts hat.

Der Safran wird direkt bei den Bauern bezogen, was bedeutet, es gibt keinen Zwischenhandel und der vereinbarte Preis ist garantiert.

Was bedeutet Nachhaltigkeit für das fairsafran Team? Wie nachhaltig ist fairsafran? Wie achten Sie selbst auf Nachhaltigkeit im Geschäft /in ihrem Lebensstil?

Für fairsafran bedeutet Nachhaltigkeit Rücksicht auf die Natur und den Menschen zu nehmen. Durch den direkten Handel ermöglichen wir eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung. Zudem legen wir Wert darauf unsere Verpackung umweltfreundlich zu gestalten und lokal zu beziehen.

In den letzten Jahren habe ich nicht nur auf einen nachhaltigen Konsum geachtet, sondern auch darauf allgemein weniger zu konsumieren. Bei der Nachhaltigkeit achte ich darauf, dass ich Gegenstände, die ich schon besitze, möglichst lange benutze. Und ich repariere bei Schäden, anstatt etwas Neues zu kaufen. Des Weiteren kaufe ich möglichst unverpacktes Obst und Gemüse, damit weniger Plastik- und Papiermüll produziert wird und vieles mehr.

Wie gehen Sie mit Verpackung und Transport um?

Die Verpackung wird umweltfreundlich gestaltet und der Einkauf von Verpackungsmaterialien wird bei lokalen Händlern in der Schweiz getätigt. Wenn nicht in der Schweiz erhältlich, dann von den Nachbarstaaten wie z.B, Deutschland.

Welche Ziele haben Sie sich im Bereich Nachhaltigkeit für die nächsten Jahre (5,10) gesetzt?

  • Armut und Hunger bekämpfen
  • Selbstbestimmung der Menschen stärken, ein gutes und gesundes Leben für alle sichern
  • oekologische Grenzen der Erde respektieren: Klimawandel bekämpfen
  • Menschenrechte schützen – Frieden fördern

Fairsafran und Faircustomer
WelcheTipps haben Sie für die Faircustomer Community, für Leute, die beim Einkauf von Gewürzen auf Nachhaltigkeit achten wollen?

Gewürze einzukaufen, welche die Rücksicht auf die Natur und dem Menschen priorisieren. Die Wertschöpfungskette sowie der Umgang Mensch und Natur des Unternehmens kennen.

Nachhaltigkeit hat viele Facetten. Welche unserer Werte „fair“, „sozial“, „bio“, „eco“ ist Ihnen besonders wichtig?

Es ist schwierig für mich zu sagen, welcher dieser Punkte besonders wichtig ist. Meiner Meinung nach fliesst alles ineinander, damit die Nachhaltigkeit komplett gedeckt ist.

Wo soll Fairsafran in 10 Jahren stehen? Wo Faircustomer?

Fairsafran sollte sich so weit entwickelt haben, dass ich die aus dieser Zeitspanne gewonnenen Erfahrungen und das Wissen weitergeben kann und des Weiteren die oben genannten Menschenrechtsziele so weit wie möglich erreicht werden.

Meiner Meinung nach trägt Faircustomer jetzt schon dazu bei, die Menschen auf die Nachhaltigkeit zu animieren. Und in 10 Jahren wird die Community sich weiter etablieren.

Gibt es ein anderes besonders nachhaltiges Projekt, dass wir unseren Leser/innen empfehlen sollen?

https://www.gebana.de/de/

gebana bietet der Kundschaft saisonales Obst, Gemüse, Nüsse, Trockenfrüchte und mehr. Für mehr Nachhaltigkeit, mehr Gerechtigkeit und mehr Qualität. Direkt von Kleinbauern. Weniger Verpackung.

Was sind Ihre Wünsche an die Faircustomer Community?

Den vielseitigen Einsatz von Safran in der Küche und auch in anderen Bereichen kennenlernen und ausprobieren.

Gemeinsam mit fairsafran die Frauen in Afghanistan unterstützen und eine Perspektive bieten.

(Alle Fotos von fairsafran.ch)

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