Interview mit Elisabeth Meier von stuned zum Thema Swissness

« Wer jetzt den Mut hat, Konsum und Nachhaltigkeit mehr und mehr in Einklang zu bringen, wird als Gewinner hervorgehen, davon bin ich überzeugt. »

Wir haben Interviews geführt mit einigen unseren Händler*innen und unter anderem darüber gesprochen, wie sie zum Thema Swissness stehen. Frau Meier wünscht sich das Ihre Nichte in Ihrem Traumberuf Bekleidungsgestalterin mehr Möglichkeiten hat. Darum hat Sie unter anderem mit Ihrer Nichte ihr Startup Eliz GmbH gegründet, um dazu beizutragen, in der Schweiz die Textiltradition wieder zu fördern..

Swiss Made wird auch als Qualitätsmerkmal eingesetzt. Trifft das Ihrer Meinung nach zu und was bedeutet das für Ihre Produkte?

Ja, ich finde, das trifft zu, insbesondere in der Schweizer Textilbranche. Im 19. Jahrhundert florierte der Export und um sich in diesen Märkten zu behaupten, wurde auf eine strenge Qualitätskontrolle geachtet. Bis heute wird an diesen Werten festgehalten. Das bedeutet für unsere Produkte eine sehr hohe Qualität, was aber gleichzeitig auch ein Kostentreiber ist.

Sie wollen das traditionelle Textilhandwerk in der Schweiz wieder fördern. Erzählen Sie uns, wie es dazu kam?

«Hätten mir meine Eltern doch bloss abgeraten, diesen Beruf zu erlernen.» Diese Aussage, gemachtvor ein paar Jahren von einer meiner Nichten und jetzigen Geschäftspartnerin, setzte sich in mir fest. Bekleidungsgestalterin war und ist ihr Traumberuf, doch fehlende Zukunftsaussichten machen ihr zu schaffen. Wir produzieren in der Schweiz, auch damit der Stellenmarkt grösser wird und damit die Chancen für Berufsleute aus der Textilbranche.

Haben Sie Tipps für Schweizer Startups?

Mut, zur Lücke! Wir mussten lernen, dass nicht gleich von Anfang an alles so läuft, wie wir es gerne hätten. Und ich empfehle Gründerstories von anderen erfolgreichen Startups zu lesen, vor allem die Geschichten zu den schwierigen Anfangszeiten. Man sollte sich darauf einstellen, dass alles länger dauert, als man es gerne hätte. Aber am Ende wird alles gut, da sind wir sicher und – frei nach Oscar Wilde – wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.

Was sehen Sie für Chancen und Risiken im Schweizer (Online-) Handel für die nächsten Jahre?

Wer jetzt den Mut hat, Konsum und Nachhaltigkeit mehr und mehr in Einklang zu bringen, wird als Gewinner hervorgehen, davon bin ich überzeugt. Wer diesen Wandel nicht wahrhaben will, könnte langfristig auf der Strecke bleiben.